Konzeption zur Berufsorientierung
„Wir bereiten unsere Schüler auf das Berufsleben vor.“
1. EINLEITUNG
Erzähle mir – und ich vergesse
Zeige mir – und ich erinnere mich
Lass es mich tun – und ich verstehe
(Konfuzius)
Was der chinesische Philosoph Konfuzius vor über 2500 Jahren erkannte, dient der Richtlinie zur Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern1 heute als Leitspruch.
Ausgangslage
Für den Wirtschaftsstandort M-V sind gut ausgebildete Fachleute notwendig. Jedoch gibt es derzeit noch Schwachpunkte, wie die wachsende Zahl von Schulabgängern ohne Abschluss sowie die Zahl der Ausbildungsabbrüche, die u.a. in der nicht passgenauen Berufswahl begründet liegt.
Vor dem Hintergrund eines sich rasant verändernden Arbeitsmarktes gestaltet sich für unsere Schüler die Entscheidung für einen Beruf immer schwieriger. Daher besteht für uns als Schule die Notwendigkeit, den Schülern eine umfangreiche, praxisnahe Berufsorientierung anzubieten. Nur wenn man in berufsbildbezogene Arbeitsprozesse eingebunden wird, lassen sich Fragen nach Berufswahl, Anforderungen und Arbeitsplatzchancen thematisieren und beantworten.
Wir möchten, dass sich unsere Schüler mit traditionellen Rollenvorstellungen, neuen Berufsfeldern und ihrem regionalen Umfeld auseinander setzen, um so Ausbildungsabbrüchen entgegen zu wirken. Die Schüler werden auf das Berufsleben vorbereitet und somit wird ihnen der Ausbildungsbeginn erleichtert.
2. SCHWERPUNKTE DER BERUFSORIENTIERUNG
Schwerpunkte der Berufsorientierung liegen auf dem Erwerb folgender Kompetenzen:
Sachkompetenz
- Eigenständiges und zielgerichtetes Sammeln von Informationen zu Unterrichtsinhalten
- Kennen von Fachbegriffen und berufstypischer Betrachtungsweisen
Methodenkompetenz
- Fachübergreifende Betrachtungsweisen von Sach- und Handlungsbereichen
- Nutzen von verschiedenen Informationsquellen
- Erkunden von Objekten und Prozessen durch Beobachtung und praktische Tätigkeit
Selbstkompetenz
- Entwickeln eines beruflichen Selbstkonzeptes unter Berücksichtigung berufsorientierender Sachverhalte
- Entwickeln eines sachbezogenen kritischen Denkens
Sozialkompetenz
- Entwickeln von Gewohnheiten zum Einhalten von Vorschriften, Regeln und Normen
- Angemessenes Umgehen mit Konflikten
3. ZIELE DER BERUFSORIENTIERUNG
Ziel ist es, den Prozess der Berufsorientierung biografisch möglichst frühzeitig anzuregen, um die Schüler in ihrer Entscheidungskompetenz kognitiv und inhaltlich zu stärken. Innerhalb der Berufsorientierung werden Schüler im Prozess der Berufsentscheidung wirtschaftsnah unterstützt, um sich insbesondere mit neuen Berufsfeldern in ihrem regionalen Umfeld auseinander zu setzen, sich mit traditionellen Rollenvorstellungen zu beschäftigen und Ausbildungsabbrüchen entgegen zu wirken.
Den Schülern wird bewusst gemacht, dass die Unterrichtsinhalte einen direkten Bezug zur Lebenspraxis besitzen und viele Probleme durch Teamarbeit gelöst werden.
4. MASSNAHMEN DER BERUFSORIENTIERUNG
Um eine sachkundige Entscheidung für eine Berufswahl treffen zu können, müssen die Schüler einen breiten Einblick in die beruflichen Realitäten erlangen.
4.1. Maßnahmen in Klasse 5/6
o Schüler werden befähigt, mit neuen Medien Informationen im Bereich Berufsorientierung zu sammeln
o Betriebserkundungen im Klassenverband
o Mittelalterprojekt (Berufe im Mittelalter)
o Projekttag Freilichtmuseum Groß Raden
o Festigung und Weiterentwicklung vorhandener Kenntnisse und Fähigkeiten im Schwerpunktunterricht AWT/Informatik
4.2. Maßnahmen in Klasse 7
o Erkennen eigener Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen und Weisungen
o Teilnahme am Berufswahlparcours
o Erkunden von Berufsbildern
o Einführung Berufswahlpass
o Betriebsbesichtigungen (fakultativ)
o Teilnahme am Girls’ Day/Boys’ Day
4.3. Maßnahmen in Klasse 8
o Erkundung eigener Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen und Neigungen
o Suchen nach passenden Tätigkeitsfeldern und Berufen
o Durchführung einer dreitägigen Potentialanalyse
o Einwöchiges Schülerbetriebspraktikum
o Durchführung einer zweiwöchigen Berufsfelderkundung (Werkstatttage)
o Betriebsbesichtigungen
o Kooperation mit Bildungsträgern
o Teilnahme am Berufsorientierungscamp
4.4. Maßnahmen in Klasse 9
o Zweitägiges Bewerbungstraining
o Erstellung individueller Bewerbungsmappen
o Betriebsbesichtigungen
o Erstaufnahmegespräche in der Schule durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit
o Besuch BIZ Rostock
o Besuch nordjob/vocatium (obligatorisch), jobfactory (fakultativ)
o Besuch Berufskundetag Satow
o Zweiwöchiges Schülerbetriebspraktikum
4.5. Maßnahmen in Klasse 10
o Einwöchiges Schülerbetriebspraktikum
o Eignungstests und Vorstellungsgespräche in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen (Barmer, AOK)
o Regelmäßige Sprechzeiten der Berufsberatung in der Schule
o Projekt Jobstarter
o Zusammenarbeit mit IHK, Bildungsträgern, Arbeitskreis Schule Wirtschaft, Berufsberatung
o Besuch jobfactory, nordjob/vocatium (fakultativ)